Kreuzschmerzen – Und das zu Ostern?

Mir wurde gerade bewusst, dass ich in der letzten, aber auch in der vorletzten Woche vermehrt von Menschen gehört habe, dass ihr Kreuz schmerzt. Und dass heute Ostersonntag ist. und da war doch was mit dem Kreuz…

Die Symptome waren unterschiedlich: Von „Ich kann mich nicht mehr gut bücken“ bis hin zu „Ich komme kaum noch hoch“ – so wie bei mir. Oder sogar so schlimm, dass man in jeder Körperhaltung Schmerzen verspürt. Einige berichteten auch von einem gereizten Ischiasnerv, sodass sie kaum auftreten konnten, weil jeder Schritt wehtat.

Als Energetikerin, die davon überzeugt ist, dass körperliche Symptome ihre Ursachen auch im feinstofflichen Energiekörper haben, fand ich das sehr spannend. Und ich denke, ein erster Schritt auf dem Weg zur Genesung könnte darin bestehen, sich ehrlich zu fragen:

Wo krieche ich noch „zu Kreuze“? 
Wo ist die Last so schwer, dass ich drohe, zusammenzubrechen?

Oder auch: Was „bringt“ es mir eigentlich, dass mein Kreuz schmerzt? 
Vielleicht – ganz unbewusst – als Ausrede, um an gewissen Familienaktivitäten nicht teilnehmen zu müssen oder zu wollen?

Und wenn du das hier liest, brauchst du dich nicht angegriffen fühlen und sagen: „Ich nehme mich nirgends raus!“ Darum geht es gar nicht. Es sind einfach nur Fragen, die man mal durch sein System laufen lassen darf. Und dann beobachtet man – wie ein kleiner Forscher –, was der Körper einem sagen möchte.

Mir persönlich fällt dazu ein, dass ich vor sieben oder acht Jahren, ebenfalls zu Ostern, beim Reiten eine ziemlich blöde Bewegung gemacht habe. Ich wollte vom Pferd aus eine Aufstieghilfe einklappen, die sich in der Bande verhakt hatte – dabei habe ich mir einen Rückenmuskel heftig angerissen. Die Folge: Ich war an diesem Osterfest langsamer als mein damals noch lebender, fast 90-jähriger Vater. Auch das war zu Ostern.

Vielleicht will uns das „Kreuz“ also auch daran erinnern, uns zu fragen: 
Für wen und für was gehe ich eigentlich so „zu Kreuze“? 
Vor wem krieche ich zu Kreuze – und warum?

Was habe ich davon? Macht es mich glücklich?

Ich stelle mir diese Fragen selbstverständlich auch selbst. Und man darf sich dabei ruhig auch fragen, ob es eventuell mit alten Eiden, Schwüren oder Gelübden zu tun hat – die man selbst oder ein Vorfahr einst geleistet hat. Vielleicht ist es nun an der Zeit, diese aufzulösen? — Wenn ja und du wissen willst wie, ich kann dir da ein Beitrag sein.

Ein kleiner Impuls dazu: 
Bei Beschwerden im Bereich des Iliosakralgelenks könnte es sein, dass du auf der einen Seite das Leben sehr genossen hast – dich aber gleichzeitig ganz gegeben hast, dich über deine Grenzen hinaus verausgabt hast. Du bist leer. Müde. Du legst dich hin, weil du nicht mehr kannst.

Vielleicht bist du zu weit gegangen – im Genuss oder in der Hingabe an Dinge oder Menschen außerhalb deiner selbst. Ohne mit deinem Herzen in Verbindung zu bleiben. Vielleicht fühlst du dich jetzt verletzt, erschöpft, fix und fertig. Du brauchst Ruhe – im buchstäblichen wie im übertragenen Sinne.

Vielleicht bist du jemand, der immer nur geben will. Der anderen alles anbietet, damit es ihnen gut geht. Und vielleicht – ganz ehrlich – erfüllst du dein eigenes Leben nur dadurch, dass du für andere sorgst. Dabei wirst du abhängig davon, dass die anderen das auch wirklich annehmen. Denn die Gebenden sind oft auch die Nehmenden.

Auch wenn du das mit den allerbesten Absichten tust: Vielleicht bist du gerade in einer Phase der letzten Verarbeitung. Kurz vor der Vollendung. Vielleicht reibst du dich aber auch einfach nur auf, weil da Sand im Getriebe ist.

Halte inne. 
Komm zur Ruhe. 
Beobachte dich.

Beobachte deine inneren Regeln, deine Gedankenkonstrukte. Erwache aus deinem Herzen heraus – und schere dich nicht darum, was im Außen angeblich richtig oder falsch sein soll. Dein Gefühl von Wohlbefinden darf nicht davon abhängen, wie viel du für andere getan hast.

Dein Recht zu existieren hängt nicht davon ab, wie viele Früchte du der Welt gebracht hast. Es hängt auch nicht davon ab, wie schön, gütig oder gebend du von außen wahrgenommen wirst.

Wie schön findest du dich selbst? 
Und wer legt überhaupt fest, was „schön“ ist?

Bist du eine Funktion für andere – oder existierst du für dich selbst, um deiner selbst willen?

Vielleicht wirst du gerade jetzt aufgefordert, deinen eigenen Wert in seiner Ganzheit zu erkennen. Unabhängig davon, was andere von dir wollen oder erwarten.

Versorge dich selbst. 
Habe keine Furcht davor, was oder wer du bist. 
Stelle dein Gleichgewicht wieder her. 
Erlebe dich nicht nur als Teil, sondern ganz.

Bleibe in deinem Körper, fühle ihn. Stell dir vor, wie Schönheit aus deinem Herzen heraus in jede Zelle deines Körpers strömt. Du kennst sicher den Satz: Wahre Schönheit kommt von innen. 
Und genau so ist es.

Mach dir keine Sorgen mehr darum, ob du anderen genügst. 
Du musst niemandem mehr etwas bieten, was er dringend braucht. 
Du brauchst auch keinen oberflächlichen, physischen Genuss mehr, wenn du nicht mit dem Herzen dabei bist.

Komm nach Hause – zu dir selbst. 
Liebe dich. In verspielter Fröhlichkeit.

Stell dich nicht ständig in Frage. 
Hör auf zu denken – sag deinem inneren Kritiker (ich nenne ihn Paul): „Sei still.“ 
Hab Spaß am Leben und daran, wer du bist, was du tust und wie du es tust.

Spiel mal wieder!

Tu, was du fühlst – ohne zu zweifeln. 
Lass dich ein auf dein Leben. 
Lebe dich – unbesorgt und echt. 
Sei spontan – und sei du selbst.

Genieße deinen Körper – in dir, mit dir. 
Genieße deine Seele – lass sie zu Wort kommen. 
Und erst dann – erst dann – kannst du dich wieder mit anderen verbinden, ohne dich zu verbiegen.

Du bist nicht davon abhängig, was andere über dich denken. 
Das Wichtigste ist: Was denkst du über dich selbst?

In diesem Sinne: 
Frohe Ostern – und gute Besserung für dein Kreuz.


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