Diejenigen, die mich schon länger kennen, wissen, dass ich im Jahr 2010 eine Ausbildung zum Trainer für Horse Assisted Education mit dem Schwerpunkt auf Führungskräfte abgeschlossen habe. Bereits in dieser intensiven Zeit, in der wir eine Woche lang mit uns fremden Pferden auf einer anderen Anlage gearbeitet haben, fiel mir etwas Besonderes auf: Die Pferde spiegelten das Verhalten der jeweiligen Teilnehmer unmittelbar wider. Je nach Art der Übung veränderten sie ihr Verhalten.
Die Pferde arbeiteten stets frei, ohne Halfter, Stricke oder andere Hilfsmittel. Interessanterweise beobachtete ich, dass sie sich nach einer Übung oft wälzten, sobald der „Druck“ – also die Anforderungen an sie – wegfiel und der Teilnehmer sich von ihnen trennte. Uns allen wurde schnell klar, dass sie sich auf diese Weise von der energetischen Spannung reinigten. Sie schüttelten sozusagen den Stress ab und gaben ihn an die Erde ab.
Dasselbe durfte ich im letzten Jahr erneut beobachten, als ich einige Coaching-Sitzungen auf einer Weide durchführte. Die Pferde, die sich in der Umgebung aufhielten, beobachteten aufmerksam das Geschehen. Immer dann, wenn sich ein energetisches Feld löste oder auflöste, reagierten sie darauf – sei es durch Wälzen oder durch ein tiefes, befreiendes Ausatmen, ein Seufzen.
Diese wundervollen Geschöpfe zeigen uns immer wieder, wie stark wir miteinander verbunden sind. Besonders bemerkenswert war, dass es sich nicht um die Pferde der Coaches handelte, sondern um Tiere, die zufällig auf den umliegenden Weiden standen. Trotzdem reagierten sie auf das, was energetisch passierte.
Das zeigt uns erneut, dass alles mit allem verbunden ist, auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, isoliert oder abgeschnitten zu sein. Wenn wir uns verloren oder fehl am Platz fühlen, können Pferde uns lehren, dass wir alle gemeinsam auf dieser Erde wandeln. Alles ist in einem ständigen Austausch, ob wir es wollen oder nicht.
Jedes Mal bin ich voller Demut und Ergriffenheit, wenn ich daran denke, wie sehr sich gerade Pferde darum bemühen, Balance in ihrer Gemeinschaft zu halten – einer Gemeinschaft, zu der auch wir Menschen offensichtlich gehören.
Wie schön wäre es, wenn auch wir Menschen uns mehr darauf besinnen würden, dass wir immer miteinander verbunden sind? Ganz gleich, ob wir es bewusst wahrnehmen oder nicht – jede unserer Handlungen hat Auswirkungen auf andere. Diese müssen nicht immer sichtbar sein, aber eine Wirkung gibt es immer.
Es heißt so oft, dass der sprichwörtliche Sack Reis, der in China umfällt, einem egal wäre – Was wäre wenn er jedoch irgendwo anders eine Welle in Bewegung setzen kann. Vielleicht ist das ein Zeichen dafür, dass alles miteinander verwoben ist und wir mehr bewirken können, als wir denken.
Dieser Text ist letztlich ganz anders geworden, als mein Verstand es ursprünglich geplant hatte – aber das macht nichts. Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen und hoffe, dass etwas davon in eurem Unterbewusstsein nachklingen wird..
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